Für jede Partnerschaft ist die Gewaltfreie Kommunikation ein großes Geschenk
Verbindung kann nur von Herz zu Herz gelingen. Aber unser Verstand ist brilliant darin, sich immer wieder dazwischen zu schieben und dann hängen wir in unseren Urteilen und festen Vorstellungen und Erwartungen fest und können den anderen gar nicht mehr so sehen, wie er ist. Dann kommt es zu Missverständnissen in der Kommunikation, zu verbalen Verletzungen, zu Distanzierung und Abgrenzung.
Es ist nicht übertrieben, wenn ich schreibe, die Gewaltfreie Kommunikation hat unsere Ehe gerettet. Wir hatten 2010 eine schwere Krise und da haben wir die GFK kennen gelernt. Es gibt keine Zufälle im Leben. Ich glaube uns ging es so wie vielen Paaren: der Alltag hat unsere Liebe mehr und mehr abstumpfen lassen, erlernte Kommunikationsmuster aus unserer Kindheit haben es uns schwer gemacht, uns einander wirklich mitzuteilen. Meinem Mann fiel es schwer mir seine Gefühle zu zeigen. Mich frustrierte das sehr. Ich wünschte mir mehr Nähe, mehr Verbindung, mehr Verständnis, mehr Liebe.
Mir fiel es unglaublich schwer auszudrücken, was ich brauchte und ich wollte ihn schon gar nicht darum bitten, etwas Bestimmtes für mich zu tun. Also blieben meine Bedürfnisse oft unerfüllt. Es machte mir Angst, wenn wir einen Konflikt hatten, ich hatte Angst, seine Liebe zu verlieren.
Mit der Gewaltfreien Kommunikation haben wir gelernt, wo die Verantwortung in einer Partnerschaft hingehört. Ich bin für mich verantwortlich, für meine Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse und mein Partner ist für sich verantwortlich für seine Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse. Wenn man das verstanden hat, dann gibt es keine Schuld mehr. Jetzt kann ich in unserer Partnerschaft immer mehr ich selbst sein. Ich muss mich nicht verstellen oder Dinge tun, die ich nicht will, nur um geleibt zu werden. Mit der Gewaltfreien Kommunikation habe ich meine Selbstliebe entdeckt, meine Einzigartigkeit, meine innere Quelle. Jetzt brauche ich das nicht mehr so oft von meinem Partner zu hören, dass er mich liebt, dass ich toll bin… Ich weiß es tief im Herzen, dass es so ist. Jetzt machen mir Konflikte keine Angst mehr. Konflikte bringen uns weiter, sie sind Chancen zum Wachsen, Chancen die Welt des anderen mehr und mehr zu verstehen und kennenzulernen. Ich beschäftigte mich viel mit mir selbst und hörte auf, meinen Mann ständig verändern zu wollen. Je mehr ich ihn so lieben lernte, wie er ist, desto mehr wurde er zu dem Mann, den ich mir immer gewünscht hatte. Er hörte mir empathisch zu, zeigte mir seine Gefühle – ich konnte es anfangs kaum glauben. Wir haben gelernt, dem anderen zu sagen, was gerade los ist, was wir fühlen und was wir brauchen. Das hat es leichter gemacht, einander zu verstehen. Und wir haben gelernt, Wertschätzung und Dankbarkeit auszudrücken, dem anderen zu sagen, wie er unser Leben bereichert. Dies voneinander zu hören ist wunderbar und berührt direkt im Herzen. Und nicht zuletzt haben wir gelernt, wirklich zuzuhören, empathisch,mit dem Herzen. Wir haben gelernt, einfach da zu sein und dem anderen Raum zu schenken, dem andren unsere Präsenz zu schenken.
In unserer Ehe ist eine neue tiefe Verbindung entstanden. Dafür bin ich unendlich dankbar. Und ich genieße diese Verbindung jeden Tag neu. Wir sind verliebt und genießen die Zeit, die wir zusammen verbringen. Wir haben jetzt eine neue Basis, auf der unsere Liebe weiterwachsen kann.